Yachtmodell – Tara
Yachtmodell – Tara

Vollmodelle

Vollmodelle sind eigentlich das Gegenstück zu Halbmodellen. Nicht das Weglassen von Details steht hier im Vordergrund, sondern das Bemühen um eine möglichst vollständige und maßstäbliche Komplettierung des Ganzen.

Von Vollmodelle erwartet man die Darstellung des kompletten Rumpfes, das Deckslayout mit den Kajüten, Aufbauten, Masten, Antennen, Beschlägen, evtl. Segeln, Schriftzügen, Relinge, Luken, Kränen, Fenster, etc.

Dennoch gibt es auch hier große Differenzierungsmöglichkeiten:

Werftmodelle sind sehr maßstäblich und detailliert, um dem Reeder oder der Werft als Dokument zu dienen.
Bei Designmodellen wird gern auf viele Details verzichtet; z.B. auf das empfindliche und platzgreifende Rigg und die Beschläge. Ideal sind solche Modelle für Messeaussteller oder als erstes Anschauungsobjekt für Kunden von Yachtkonstrukteuren.
An Boots- und Yachtmodelle, möglichst detailliert, ähnlich den Werftmodellen, erfreuen sich eher Eigner von Yachten.
Wasserlinienmodelle verzichten auf das Unterwasserschiff und sind eher mäßig detailliert, mehr wie die Designmodelle.

Es kommt eben auf den Zweck an.

Neben den differenzierten Gestaltungsmöglichkeiten spielt natürlich auch die erreichbare Qualität eine Rolle, die abhängig ist von der Beschaffung zuverlässiger Pläne und Fotos, Kenntnisse über Verbindungstechniken ( Kleben, Löten, etc.), Materialquellen.
Abgesehen von Bausatzmodellen müssen die meisten Ausrüstungsteile speziell angefertigt werden. Industriell vorgefertigte Teile passsen in der Regel nicht zu dem speziellen Schiff oder Boot. Eine maßstabsgerechte Darstellung ist oft nicht mehr möglich. Beispiel: Die Relingstütze einer Segelyacht mit einem Durchmesser von 20 mm müßte im Maßstab 1:100 einen Durchmesser von 0,2 mm haben und das müßte für die Relingsdrähte noch durchgebohrt werden...
Nicht nur der persönlichen Begabung oder Phantasie eines Modelldesigners werden Grenzen gesetzt;  es ist auch die Höhe des Budgets und ... das Verständnis des Auftraggebers, den notwendigen Aufwand entsprechend zu würdigen.
So fallen Vollmodelle unterschiedlich aus. Jeder Modelldesigner wird seinen eigenen Stil entwickeln.

Es kommt eben auf den Aufwand an.